Am Beginn jedes Nachhilfeunterrichts sollte ein Grundkurs stehen
Bei der Auswahl einer Nachhilfelehrerin oder eines Nachhilfelehrers sollte nicht nur das Lernen des jeweiligen Gegenstandes im Vordergrund stehen, sondern es sollte ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt werden, in dem das Lernen lernen im weitesten Sinn im Vordergrund steht. Bevor man sich also dem Einzelunterricht im Problemfach zuwendet, sollte ein mehrere Stunden umfassender Grundkurs - der auch auf mehrere Lerneinheiten verteilt und jeweils nur ein Viertel oder die Hälfte einer Lerneinheit umfassen kann - absolviert werden, indem man sich mit der Lernorganisation und den Grundlagen des richtigen Lernens beschäftigt. Themen könnten etwa sein: Welcher Lerntyp bin ich? Welches Material brauche ich wirklich? Wo liegen meine Stärken und Schwächen? Wie kann ich mich selbst motivieren? Wie lerne ich mit Karteikarten? Wie liest man richtig und wie kann ich meine Lesetempo steigern? Wie gehe ich mit der Zeit um? Wie lerne ich richtig auswendig? Wie gestalte ich Mind-Maps? Wie bereite ich mich auf eine Prüfung vor? Nicht unerwähnt bleiben soll auch ein ausführliches Gespräch mit den Eltern in Bezug auf den Umfang und die Festlegung von Zielen, die mit dem Nachhilfeunterricht erreicht werden sollen.
Voraussetzungen für eine Nachhilfe
Zuerst muss die Bereitschaft für Nachhilfe vorhanden sein. Es ist Zeitverschwendung und kostet unnötig Geld, wenn Schüler die Nachhilfe nur wiederwillig akzeptieren und keine Einsicht in die Notwenigkeit vorhanden ist. Ein vernünftiges Gespräch zwischen Eltern und Schüler vorab, frei von Emotionen sollte Verständnis bewirken und vor allem die Perspektive aufzeigen, die durch Nachhilfe möglich wird. Der Schüler soll verstehen, dass Nachhilfe keine Strafe ist, sondern eine sinnvolle und hilfreiche Maßnahme, um den Anschluss in der Schule zu schaffen, Noten zu verbessern und den Spass am Lernen neu zu entfachen.
Wie finde ich einen Nachhilfelehrer? Das ist der Klassiker unter den Fragen. Früher ging man in den Supermarkt an den Aushang, fragte im Bekanntenkreis herum oder stöberte durch Tageszeitungen. Das kann man auch heute gewiss noch tun, allerdings ist diese Methode mitunter recht zeitaufwändig. Einfacher geht das über sogenannte Nachhilfebörsen, Nachhilfevermittlungen, Nachhilfeportale bzw. Nachhilfedatenbanken von denen es nur wenig wirklich gut strukturierte im Netz gibt. Dort können Sie auf ein gebündeltes und gut aufbereitetes Nachhilfeangebot zurückgreifen. Gute Nachhilfebörsen bzw. Nachhilfedatenbanken mit informativen Lehrerprofilen bieten eine detaillierte Suche anhand verschiedener Merkmale. So finden Sie selbständig in wenigen Sekunden alle Nachhilfelehrer in Ihrer Nähe, die potentiell in Frage kommen. Bei erfolgreicher Vermittlung wird häufig eine Service- oder Nutzungsgebühr erhoben die ca. 25-35 Euro kostet. Für die Vermittlung eines adäquaten Nachhilfelehrers ist das eine lohnenswerte Investition, da Ihnen die zeitintensive Suche im privaten Umfeld erspart wird.
Welcher Nachhilfelehrer ist für mein Kind geeignet? Diese Frage ist pauschal leider nicht zu beantworten. Das Märchen von all den geprüften Nachhilfelehrern, die von Expertenteams sorgfältig und handverlesen ausgewählt wurden ist allerdings wenig glaubhaft. Ob ein Nachhilfelehrer Abitur hat und einen Studiengang erfolgreich absolviert hat sagt nichts darüber aus, ob er oder sie geeignet ist Nachhilfeunterricht erfolgreich zu leisten. Ein Muttersprachler ohne Studium wird wahrscheinlich bessere Ergebnisse beim Erklären seiner Muttersprache erzielen, als jemand der die Sprache erlernen musste. Praxistauglichkeit ist hier das Stichwort. Studenten sind übrigens häufig hervorragende Nachhilfelehrer, da Sie täglich selbst lernen und sich aufgrund des Studienganges bereits spezialisiert haben. Zudem fällt vielen Schülern aufgrund des geringen Altersunterschiedes die Nachhilfe leichter.
Haben Sie einen Nachhilfelehrer gefunden, der Ihren Anforderungen entspricht sollten Sie prüfen, ob eine kostenlose Probestunde angeboten wird. In modernen Nachhilfedatenbanken oder online Nachhilfebörsen werden Sie über diese Option bereits in den Lehrerprofilen informiert, ohne dass Sie nachfragen müssen. Es ist wichtig, dass sich Ihr Kind wohlfühlt und die Bereitschaft hat mit dem neuen Lehrer an den Problemfächern zu arbeiten. Die oft zitierte Chemie muss stimmen.
Nachhilfe sollte gezielt eingesetzt werden und ist nicht als bequemer Ersatz für Desinteresse am Schulunterricht gedacht. Formulieren Sie gemeinsam mit Ihrem Kind realistische Ziele, die in einem bestimmten Zeitraum erreicht werden sollen und sprechen Sie diese mit dem Nachhilfelehrer ab. Ideal ist ein Zeitraum von sechs Monaten. Geht es nur um ein Fach kann eine Doppelstunde (90 Min.) pro Woche bereits ausreichend sein. Für effektive Ergebnisse empfiehlt es sich zwei Doppelstunden in Anspruch zu nehmen. Ferner sollte Nachhilfe keine Betreuung der Hausarbeiten sein. Hier sollte strikt getrennt werden, da Nachhilfe höher vergütet wird als Hausaufgabenbetreuung.
Vom vertraglichen Kauf von Unterrichtspaketen, Mindeststunden, Coupons o.Ä. ist generell abzuraten. Es gibt Anbieter, die Unterrichtspakete für private Einzelnachhilfe verkaufen und somit wie Institute agieren, außer dass der Unterricht zu Hause stattfindet. Profitieren tut nur der Anbieter selbst. Sie möchten schließlich den Unterricht beenden, wenn Sie nicht zufrieden sind oder die Nachhilfe nicht mehr benötigt wird. Bei privater Nachhilfe ist ein Laufzeitvertrag nicht nötig.
Wieviel kostet private Nachhilfe? Die Statistik geht von rund 750,- Euro pro Jahr aus. Damit kostet private Einzelnachhilfe weniger als die Hälfte von dem was für insitutionellen Gruppenunterricht veranschlagt wird. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie im Vergleich von Lerngruppen und Einzelnachhilfe. Eine Faustregel gibt es hier nicht. Ein preiswerter Lehrer für 8,- Euro kann genauso hilfreich sein wie jemand der 25,- Euro verlangt. In der Regel verlangen Studenten zwischen 8,- und 15,- Euro pro 45 Minuten Unterricht, einen richtigen Lehrer bekommt man für 20,- bis 25,- Euro. Dies sind nur grobe Richtwerte. Die Preise sind auch regional unterschiedlich. Für rund 15,- Euro lassen sich fast überall gute Nachhilfelehrer finden.
Lernstörungen und Nachhilfe. Die am weitesten verbreiteten sind ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-/Hyperaktivitäts-Syndrom), LRS (Lese- und Rechtschreibschwäche), Dyskalkulie (Rechenschwäche) und Dyspraxie (Koordinations- und Entwicklungsstörung). Sollte eine Lernstörung vorliegen ist ein normaler Nachhilfeunterricht wenig effektiv. Hier werden Spezialisten benötigt, die Erfahrungen auf diesem Gebiet haben und die Nachhilfe dementsprechend gestalten können. Leider geben nur wenige Nachhilfedatenbanken Auskunft, ob der Nachhilfelehrer dafür geeignet ist.
Informationen zum Nachhilfelehrer
Checkliste für ein Telefongespräch, bei dem man sich einen ersten Eindruck verschaffen und grundlegende Fragen klären kann:
Ausbildung oder akademischer Grad in den zu unterrichtenden Fächern.
Bisherige Erfahrungen als NachhilfelehrerIn, Referenzen.
Die Motivation, als NachhilfelehrerIn zu arbeiten.
Welche Materialien werden mitgebracht und welche werden zusätzlich benötigt?
Die Verfügbarkeit des Lehrers oder der Lehrerin, d. h., stimmt diese mit der Freizeit des Kindes überein?
Auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen, wie etwa "das Kind ist in der 2. Klasse und hat Probleme beim Lesen; was würden Sie tun?".
Lassen Sie sich vor Beginn der ersten Unterrichtseinheit den Personalausweis zeigen. Sie möchten schließlich genau wissen mit wem Sie es zu tun haben und vor allem wem Sie Ihr Kind für Nachhilfe anvertrauen.
Über welche Qualifikationen verfügt Ihr Nachhilfelehrer? Schulabschlüsse, Studiengänge, Praxiserfahrung, Sprachkenntnisse, Auslandsaufenthalte. In einem persönlichen Gespräch zum gegenseitigen Kennenlernen können Sie einige wertvolle Details in Erfahrung bringen.
Hat Ihr neuer Nachhilfelehrer bereits Erfahrung mit Nachhilfe? Das ist sicherlich kein K.O. Kriterium, da jeder irgendwann einmal mit einer Sache beginnt, aber falls Erfahrungswerte vorhanden sind sollten Sie sich ruhig informieren und auch Fragen in Bezug auf Notenverbesserungen der bisherigen Schüler, Dauer der Nachhilfe etc. stellen.
Klären Sie ab, ob Ihr Nachhilfelehrer auch kurzfristig verfügbar ist. Stichwort: Flexibilität. Es kann immer wieder mal zu Situationen kommen, in denen ein Schüler vielleicht eine Extrastunde Nachhilfe braucht. Diese zusätzlichen Stunden werden im allgemeinen vor schwierigen Klassenarbeiten in Problemfächern und bei akuter Versetzungsgefährdung gerne in Anspruch genommen.
Vereinbaren Sie Ihre Termine frühzeitig. Ihr Nachhilfelehrer hat wahrscheinlich noch andere Schüler. Bestens geeignet sind regelmäßige Nachhilfestunden an gleichen Wochentagen zu festen Zeiten.
Informieren Sie sich regelmäßig bei Ihrem Nachhilfelehrer über Lernfortschritte und Wissenslücken Ihres Kindes. Auch sollten Sie regelmäßig mit Ihrem Kind sprechen und schauen, ob sich die Einschätzungen decken. Suchen Sie den Austausch und bleiben Sie auf dem Laufenden!
Lassen Sie sich bei Bedarf eine Quittung über geleistete Unterrichtsstunden ausstellen. Dies ist Ihr gutes Recht, denn auch Nachhilfe ist schließlich eine Dienstleistung.
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Warum Eltern schlechte Nachhilfelehrer sind …
Der Altersunterschied zwischen Eltern und Kind beträgt 30 Jahre und auch für die Eltern ist es 30 Jahre her, dass sie selbst die Schule besucht haben. Die Schulzeit war eine andere, es gab keine Computer, die Schulpausen verliefen meist friedlich und es war relativ selten der Fall, dass es zu ernsthaften Auseinandersetzungen zwischen Mitschülern kam. Auch damals gab es schlechte Zensuren und auch Nachhilfe, aber Unterrichtsinhalte wurden anders gelehrt und Eltern hatten scheinbar mehr Zeit selbst zu helfen, da die wirtschaftliche Situation entspannter war. Eltern fehlt in der Regel Ruhe, Zeit und Kraft sowie der nötige emotionale Abstand sich wirklich mit den Schulproblemen ihres Kindes zu beschäftigen. Hinzu kommt, dass viele Eltern den Unterrichtsstoff ihrer Kinder auch überhaupt nicht mehr verstehen. Externe Dienstleister, die Nachhilfe auf privater Basis anbieten, oder ein Institut bieten einige Vorzüge, die Eltern selbst nicht bieten können:
eine externe Person betrachtet die Schulprobleme nüchtern, verfügt also über emotionale Distanz.
mit dieser Distanz können Probleme besser lokalisiert werden und die nötigen Maßnahmen ergriffen werden, um dem Schüler langfristig ein eigenständiges Arbeiten wieder zu ermöglichen
der Altersunterschied zwischen Nachhilfelehrer und Schüler ist in der Regel deutlich geringer. Viele externe Nachhilfelehrer sind z.B. Studenten auf Lehramt, die mit ihrer Materie bestens vertraut sind und deren Schulzeit noch nicht so lange zurückliegt wie die der Eltern
der Umgang mit einem Nachhilfelehrer ist immer ein anderer als mit den eigenen Eltern. Der Lehrer kommt zu einer vereinbarten Zeit, viele Möglichkeiten der Ablenkung gibt es nicht; auch wenn die Atmosphäre locker ist sollte eine Nachhilfestunde eine Art Unterrichtscharakter haben und wird vom Schüler in der Regel auch so wahrgenommen. Das Konzentrationsvermögen ist höher als bei Nachhilfe durch Eltern
die zeitgemäßen didaktischen Qualitäten und die Nähe zu Schule bzw. Universität macht es für viele Nachhilfelehrer einfacher sich in die Lage des Schülers hineinversetzen zu können. Das wird auch der Schüler merken, der sich besser verstanden fühlt, da die Nachhilfe zeitgemäßer ist.
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Von Beratungsrektor H. Mayer
("Die Schulberatung informiert") stammt folgende Checkliste:
Nachhilfe - ja oder nein?
Nachhilfe ist kein Allheilmittel gegen schlechte Schulleistungen. Für das Versagen oder das Absinken von Schulnoten kann es vielerlei Gründe geben, und wenn diese nicht abgeklärt bzw. beseitigt werden, wird der Nachhilfeunterricht nie und nimmer sein Ziel erreichen. Schulleistung kommt nicht nur durch Intelligenz, Begabung, Kreativität und Fleiß zustande, sondern auch durch den Einfluss der familiären und schulischen Situation. Bevor man sich für Nachhilfe entscheidet, gilt es also die zumeist komplexen Ursachen für die schlechten Noten herauszufinden. Dabei können Klassen-und Fachlehrer helfen. Der Beratungslehrer kann durch geeignete Tests feststellen, ob es sich um eine zeitlich begrenzte oder eine grundlegende Leistungsschwäche handelt. Sollte der Anlass in der familiären Situation begründet sein, könnten die Familienmitglieder gemeinsam in einem ruhigen, sachlichen Gespräch das auslösende Problem herausfinden und beseitigen. Der Gedanke und die Aussicht auf einen Schulartwechsel, kann für den Schüler sehr erleichternd und motivierend wirken. Fällt das sogenannte „Problemfach“ weg, kann dies geradezu zu einer „Leistungsexplosion“ in anderen Fächern führen.
Nachhilfe ist zumeist sinnlos,
wenn die Ursache des Versagens in der Wahl der falschen Schulart liegt;
wenn der Schüler keine eigene Motivation zum Lernen hat, denn Lernfreude kann man nicht befehlen;
wenn der Schüler Probleme (z.B. Mobbing) innerhalb der Klasse hat;
wenn schwerwiegende persönliche Probleme zugrunde liegen (zum Beispiel
Schulangst, Prüfungsangst, seelische Belastungen, usw.)
Vor allem im letzten Fall muss eine Nachhilfe angeboten werden, die sich weniger auf das Schließen von Lücken im Unterrichtsstoff bezieht als vielmehr auf die Beschäftigung mit dem psychologischen Hintergrund. In diesem Fall muss sich der Nachhilfelehrer sehr auf die Person des Schülers einfühlen können.
Nachhilfe kann sinnvoll sein,
wenn der Schüler durch Schulwechsel oder Krankheit Versäumtes nicht aus eigener
Kraft nachholen kann;
wenn durch falsches Lernen Lücken entstanden sind;
wenn der Leistungsabfall zeitlich begrenzt (z.B. durch schwere Krankheit oder Todesfall in der Familie) oder entwicklungsbedingt war (z.B. erster Freund oder erste
Freundin);
wenn es um gezielte Vorbereitung auf Prüfungen geht;
wenn sich die Schwierigkeiten auf einzelne Stoffgebiete beschränken.
Kurz gesagt, Nachhilfe kann bei vorübergehenden Leistungsschwierigkeiten eine gute Hilfe sein. Eigene Einsicht und Leistungsbereitschaft gehören aber zu den
entscheidenden Voraussetzungen.Nachhilfe kann dem Schüler das Lernen und Wiederholen des Stoffes nicht abnehmen!
Nachhilfe soll
zeitlich begrenzt sein! Nicht nach dem Motto handeln: „Je mehr, desto besser.“ Zu viele Nachhilfestunden können auch Schaden anrichten. Jede Nachhilfe führt zu einer gewissen Abhängigkeit und Unselbständigkeit beim Lernenden. Wichtige und notwendige Freizeit als Ausgleich zum Schulunterricht geht verloren. Unterrichtsbegleitende, gar über Jahre hinweg geplante Nachhilfe muss scheitern. Sie gaukelt eine falsche Sicherheit vor und zudem wird sie der betreffende junge Mensch nicht „durchstehen“.
frühzeitig erfolgen! Je länger sie hinausgeschoben wird, um so schwieriger und zeitraubender wird es, den verpassten Stoff nachzuholen. Wie ein zunächst kleiner Schneeball, der zu einer mächtigen Lawine heranwächst, reißt eine Wissenslücke immer weitere Lücken auf.
nicht mehr als zwei Fächer gleichzeitig umfassen!
den Unterrichtsstoff nur nachbereiten! „Vorlernen“ bewirkt nur Scheinerfolge und das Nachlassen der Aufmerksamkeit im Unterricht.
gezielt erfolgen! Fehlerstrichlisten, Schuleinträge und vor allem falsch angefertigte Hausaufgaben sind wichtige Hilfsmittel für den Nachhilfelehrer.
kurz, aber intensiv sein! Nachhilfeunterricht darf nicht mehr als regelmäßig zwei oder drei Stunden pro Woche umfassen, und das nicht länger als zwei Monate in Folge.
Der Nachhilfeschüler braucht das Gefühl, dass man sich für seine Probleme interessiert und ihm wirklich helfen möchte. Zwischen Nachhilfelehrer und -schüler muss eine gegenseitige Sympathie vorhanden sein.
Wunder treten selten ein. Nachhilfeschüler und Eltern sollten beispielsweise nach einer Note 6 die Note 5 als Leistungssteigerung anerkennen.
Die eigenen Eltern sind nicht unbedingt als Nachhilfelehrer zu empfehlen. Zwischen Eltern und Kindern besteht in der Regel eine starke gefühlsmäßige Bindung, die sich hemmend auf die Nachhilfe auswirken kann. Umgekehrt ist es sogar möglich, dass Nachhilfe ein gutes Verhältnis entscheidend stört (z.B. durch die Ungeduld der Eltern).
Mit einer fremden Person, einem Fachlehrer oder auch einem älteren Schüler, ist der Nachhilfeschüler eher zum Lernen bereit als mit den Eltern. Zudem können sich ältere Schüler häufig an ihre eigenen Verständnisprobleme erinnern und deshalb zielsicher die sogenannten “Knackpunkte“ angehen.
An Lerngruppen sollten nicht mehr als fünf Schüler teilnehmen. Nachhilfeunterricht in Lerngruppen erscheint etwa einen Monat mit einer Gruppensitzung pro Woche sinnvoll. Wenn davon ausgegangen werden kann, dass die optimale Konzentrationsspanne etwa 20-30 Minuten beträgt, dürften ca. 60-90 Minuten pro Nachhilfeeinheit ausreichend sein.