Tipps für Eltern von Schülerinnen und Schülern



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Schulalltag - Der Morgen

Die Psychologin Christa Schirl hat in einem Interview mit den OÖN einige Ratschläge für den Beginn des Schulalltags gegeben, wie Eltern ihren Kindern und damit auch sich selbst einen stressfreien Morgen an einem Schultag bereiten können, wobei die Vorbereitungen dazu schon in den Ferien beginnen können, etwa um herauszufinden, welches Schlafbedürfnis ein Kind jeweils hat.

Welche Fragen Eltern ihren Kindern zur Schule stellen können

Elterliche Erziehung, Schule Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter Kinder, die von der Schule nach Hause kommen, sind in der Regel nicht die redefreudigsten. Da Eltern gerne wissen wollen, wie es ihrem Kind in der Schule ergangen ist, ist es notwendig, offene und kreativere Fragen zu stellen. Hier eine paar Vorschläge einer Psychologin für Fragen, die Sie Ihrem Schulkind stellen können, um es zum Erzählen anzuregen. Lassen Sie sich davon inspirieren und passen Sie Ihre Fragen kreativ an, um authentisch zu wirken. Außerdem können Sie die Aufmerksamkeit Ihres Kindes erhöhen, indem Sie dessen Einverständnis einholen, bevor Sie zu fragen beginnen: „Mir ist jetzt eine sehr komische Frage eingefallen und ich bin mir gar nicht sicher, ob du sie hören willst“, ist so eine Möglichkeit. Ein paar Beispiel für Fragen: 1. Was ist das Zweitbeste, das dir heute passiert ist? 2. Was ist heute schiefgegangen und was hast du daraus gelernt? 3. Worüber hast du heute so richtig herzhaft gelacht? 4. Welcher deiner MitschülerInnen ist dir am unähnlichsten und was schätzt du an ihm bzw. ihr? 5. Was ist dir heute gelungen, worauf du besonders stolz bist? 6. Angenommen du wärst morgen eine Lehrerin oder ein Lehrer, was würdest du unterrichten? 7. Wenn die vergangene Schulwoche ein Film wäre, welchen Titel würdest du diesem Film geben? 8. Angenommen du hättest Zauberkräfte, was würdest du an deiner Schule ändern? 9. Was soll auf jeden Fall so bleiben, wie es ist? 10. Was hast du heute Wichtiges gelernt, das du mir gerne beibringen möchtest? Wichtig ist dabei, aufmerksam zuzuhören und nicht vergessen: Egal welche Frage Sie stellen, hören Sie gut zu und zeigen Sie Interesse, indem Sie die Antwort aufgreifen und Folgefragen stellen.
Quelle: OÖN vom 30. September 2022

Wie Eltern ihre Kinder motivieren können - einige nützliche Links

Motivation: Die richtige Kinderzimmer-Einrichtung
Motivation: Hobbys fördern
Motivation: Lernen in den Alltag einbinden
Motivation: Motivieren durch Lob und kleine Ziele
Motivation: Rechtzeitige Nachhilfe
Motivation: Vorbildfunktion
Motivation: Wissen als Ziel setzen, nicht Noten!

Die Rolle der Eltern=Mütter als Hilfslehrer

Bericht einer Mutter von einem Erstklässler-Elternabend: "Ich sitze auf dem Erstklässler-Elternabend meines jüngsten Sohnes, neben mir ­aufgeregte Jungeltern (…) Die Lehrerin gibt einen klaren Kurs vor. Es gibt eine ­Postmappe, die täglich kontrolliert werden muss. Lesepläne, die wir abzeichnen müssen. Wir sollen die Hausaufgaben begleiten, auf Fehler hinweisen und mit den Kindern – je nach Förderbedarf – Lesen, Schreiben und Rechnen üben. Meine Tiefenentspannung bröselt ab wie trockene Panade. Bei drei Kindern weiß ich, wie nervig Hausaufgaben sein können, wenn Eltern sich einmischen. Ein tiefer Widerwille breitet sich in mir aus, und eine ­Frage bohrt: Warum ist denn plötzlich ­alles anders? Warum sollen plätzlich die Eltern Hilfslehrer spielen?
Quelle: https://www.magazin-schule.de/magazin/eltern-als-hilfslehrer/ (17-03-14)

Die Linguistin Helga Kotthoff (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) forschte über die Kommunikation zwischen Eltern und LehrerInnen und fand in den Gesprächsaufnahmen, dass es fast nur Mütter sind, die die Gespräche mit Lehrerinnen und Lehrern führen. „Mütter erzählen mit einem unglaublichen Detailreichtum, was mit den Kindern zu Hause verhandelt wird, und es zeigt sich, dass Mütter sehr stark eine Identität der Co-Lehrerin haben – und sie sind auch Co-Lehrerinnen! Die Pädagogin Heidi Schrott (gemeint ist die pensionierte AHS-Direktorin Heidi Schrodt und hat 2014 das Buch „Sehr gut oder Nicht genügend – Schule und Migration in Österreich“ veröffentlicht; W.S.) hat mir bestätigt, dass unsere Schulsysteme, das deutsche genauso wie das österreichische, voll mit dem Einsatz der Eltern, im Klartext der Mütter, rechnen. Das ist ein halbbewusstes Wissen: Die Mütter wissen, dass sie in der Schule diese Identität zum Anschlag bringen müssen. Migrierte Mütter machen das hingegen nicht, erstens weil sie nicht immer die Deutschkenntnisse haben und zweitens weil sie diese schulischen Realitäten gar nicht so durchschauen können. (…) Es gibt zu dieser Gesprächsform im deutschsprachigen Raum kaum Literatur, und sie ist völlig unerforscht. In anderen Ländern mit anderen Schulsystemen gibt es diese Co-Lehrerinnen-Identität viel weniger, z. B. in Frankreich, wo die Schule erst um fünf endet. Bei uns haben die Kinder zum Beispiel die Hausaufgabe, eine Powerpoint-Präsentation zu machen, was in der Schule nicht vorbereitet wurde. Und dann setzen sich die akademischen Eltern hin und machen das mit ihnen. Doch was machen die Eltern, die selbst noch nie eine Powerpoint-Präsentation gemacht haben? Die Schule spiegelt diese Seite von sich selber. Es gibt eine Verbindung von Mikro und Makro: Wir wissen aus der soziologischen Makroebene, dass sich in den deutschsprachigen Gesellschaften die Herkunft im Bildungssystem extrem durchschlägt. Kinder aus gebildeten Haushalten kommen hochprozentig ans Gymnasium, die anderen nicht. Und diese Identitäten führen die Mütter auf der Mikroebene vor. (…) Bis vor kurzem waren in Deutschland die Empfehlungen der Lehrer und Lehrerinnen für den weiterführenden Schulweg noch bindend. Und in meinen Interviews mit Lehrpersonen sagen diese: Ja klar, wenn die Mutter Akademikerin ist, dann bringt die ihre Tochter schon durchs Gymnasium. Heidi Schrott (sic; s. o.) macht in ihrem Buch Sehr gut oder Nicht genügend? Schule und Migration in Österreich klar, dass etwa auch türkischstämmige Eltern sehr bildungsorientiert sind, aber sie trauen sich oft nicht in die Schule und zu den Elternsprechtagen. Sie wissen oft nicht, wie sie sich verhalten sollen, und sprechen womöglich gebrochenes Deutsch. Und sie haben auch dieses implizite Wissen über ihre Rolle nicht. In der Türkei gibt es etwa dieses Sichverlassen darauf, dass das Elternhaus ausgleichend wirken muss, nicht. Das Sichverlassen auf die Schule ist viel stärker.“

Siehe dazu Was Schulen von Eltern erwarten …

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Mittagsschlaf - ja oder nein?

Wird die individuell erforderliche Schlafdauer mit dem Nachtschlaf nicht erreicht, etwa durch Schlafstörungen, spätes Hinlegen oder frühes Wecken, kann durch einen Mittagsschlaf die Gesamtschlafdauer dennoch erreicht werden. Ein Mittagsschlaf wirkt sich positiv auf das deklarative Gedächtnis, wobei insbesondere jene Kinder profitieren, die regelmäßig mittags schlafen, denn der zusätzliche Schlaf kann ihnen helfen, das am Vormittag Gelernte im Gedächtnis zu speichern und später wieder abzurufen.
Vor allem Kinder mit einem späten zirkadianen Typ können von einem Mittagsschlaf profitieren, wobei dieser Abendtypussich sich bei einem Zehnter der Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren findet, die deutlich spätere Zubettgeh- und Einschlafzeiten haben. Die Zeit, zu der sie vollständig wach sind, ist ebenfalls deutlich später, d. h., sie brauchen signifikant länger zum Einschlafen und zum vollständigen Wachwerden. Durch den Mittagsschlaf können diese Kinder die erforderliche Gesamtschlafdauer erreichen.

Allerdings kann der Mittagsschlaf auch unerwünschte Effekte haben, wobei die Dauer des Mittagsschlafs mit einer späteren Zubettgehzeit, einer längeren Einschlaflatenz und einer geringeren nächtlichen Schlafdauer einhergeht. Kinder, die in diesem Alter einen längeren Mittagsschlaf (60 Minuten und mehr) machen, haben signifikant mehr Einschlafprobleme, haben häufiger das Gefühl nicht ausreichend Nachtschlaf zu bekommen und zeigen eine schlechtere Stimmung beim Aufstehen am Morgen. Dies weist darauf hin, dass der Mittagsschlaf in diesem Fall nicht die Folge eines verkürzten Schlafes, sondern die Ursache für die nachfolgenden Schlafprobleme ist. Ein weiterer unerwünschter Effekt des Mittagsschlafes ist die mögliche Schlaftrunkenheit, also das Gefühl nach dem Schlaf nicht vollständig wach und weniger leistungsfähig zu sein. Dieses Gefühl wird meist durch das Aufwachen aus dem Tiefschlaf bedingt.
Diese Problematik liegt vermutlich daran, dass sich der Mittagsschlaf qualitativ vom Nachtschlaf unterscheidet, denn im Mittagsschlaf tritt deutlich weniger bzw. kaum REM-Schlaf auf. Das Vermögen, während des Tages ihre Konzentration ohne Mittagsschlaf aufrecht zu erhalten, entwickelt sich bei einigen Kindern früher und bei anderen Kindern später, so dass eine Beendigung des Mittagsschlafes einen Meilenstein in der Entwicklung des Kindes bedeutet. Zeichen, dass ein Kind keinen Mittagsschlaf mehr braucht, sind fehlendes oder stark verspätetes Einschlafen bei adäquater Gelegenheit zum Mittagsschlaf, keine Müdigkeit oder Verhaltensauffälligkeiten, wenn sie keinen Mittagsschlaf hatten.

Bis wann ist ein Mittagsschlaf bei Kindern notwendig?

Tagsüber zu schlafen ist für kleine Kinder wichtig und trägt dazu bei, sich neu Gelerntes wie zum Beispiel Wörter einzuprägen. Diese Gewohnheit verliert sich im Alter von zwei bis fünf Jahren abhängig von der Gehirnentwicklung des Kindes. Es gibt wissenschaftliche Belege für die wichtige Rolle, die der Tagesschlaf für die Entwicklung von Kleinkindern spielt. Es ist daher sinnvoll, Kindern, die noch signalisieren, Tagesschlaf zu benötigen, die Möglichkeit dazu zu geben, denn das kann sich positiv aufs Lernen und das Gedächtnis auswirken. Allerdings profitieren Kinder dann nicht mehr vom Tagesschlaf, wenn sie diesen von selbst aufgeben. Das liegt daran, dass der Hippocampus kurzfristig Erinnerungen speichern kann, bevor sie ins Langzeitgedächtnis in die Großhirnrinde übergehen. Wenn der unreife Hippocampus kleiner Kinder keine neuen Informationen mehr auf nehmen kann, wächst das Bedürfnis zu schlafen, und erst wenn der Hippocampus reif genug ist, kann er bis zum Ende des Tages Erfahrungen speichern. Neugeborene brauchen bis zu zwanzig Stunden pro Tag, wobei der Schlaf auf mehrere Etappen verteilt ist, da Babys auch häufig Nahrung zu sich nehmen müssen. Etwa im Alter von neun Monaten haben Kinder drei Schlafphasen, bestehend aus zwei Tagesnickerchen und dem Schlaf in der Nacht. Zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr verliert das Hinlegen morgens an Bedeutung, und der Schlaf wird zweiphasig. Der Übergang zum Schlafmuster eines Erwachsenen mit nur einer nächtlichen Schlafenszeit entwickelt sich meist in den frühen Kindheitsjahren, wobei jedoch große individuelle Unterschiede bestehen. Einige Kinder können bereits mit zwei Jahren auf den Mittagsschlaf verzichten, anderen tut dieser bis zum Alter von acht Jahren gut. Wenn ein Kind mittags häufig Probleme hat einzuschlafen, erst spät einschläft oder keine Müdigkeit oder Verhaltensauffälligkeiten zeigt, wenn es keinen Mittagsschlaf hatte, können dies Anzeichen sein, dass es keinen Mittagsschlaf mehr braucht. Ebenso können abendliche Einschlafprobleme ein Hinweis darauf sein. Wird ein Kind allerdings ohne Mittagsruhe weinerlich und launisch und schläft es abends trotz Mittagsschlaf rasch ein, dann braucht es die Ruhephase am Tag noch. 
Tipp: Download RatgeberHat mein Kind Schlafprobleme?“ von der ÖGKJ Arbeitsgruppe Schlafmedizin und Schlafforschung.

Literatur

Kurdziel, L., Duclos, K., & Spencer, R. M. (2013). Sleep spindles in midday naps enhance learning in preschool children. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, 110, 17267–17272.

Stangl, W. (2022, 28. Oktober). Welche Fragen Eltern ihren Kindern zur Schule stellen können. – Pädagogik-News.
https://paedagogik-news.stangl.eu/welche-fragen-eltern-ihren-kindern-zur-schule-stellen-koennen.
Stangl, W. (2022, 23. November). Bis wann ist ein Mittagsschlaf bei Kindern notwendig? . arbeitsblätter news.
https://arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/bis-wann-ist-ein-mittagsschlaf-bei-kindern-notwendig/.

Tipps für ausgeschlafene Taferlklassler. OÖN vom 1. September 2012.

Schulsystem rechnet mit Einsatz der Eltern. Standard Interview am 11. November 2015.


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