Tipps für Eltern von Schülerinnen und Schülern



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Eltern-Kind-Gespräche

Ein ewiges Thema in der Erziehung ist die Art der Kommunikation innerhalb der Familie beziehungsweise die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern. Schon sehr früh wollen Kinder nicht ausgefragt und reglementiert, sondern ernst genommen werden. sie möchten, dass man ihnen zuhört, genauso, wie Eltern wollen, dass ihnen die Kinder zuhören. Es gibt einige Grundregeln in der Kommunikation mit Kindern, auch schon kleinen Kindern, die Eltern beachten sollten.

"Tipps" zum Beenden der Kommunikation mit dem Kind

Hier einige "Tipps" für Eltern, die sich nicht auf endlose Diskussionen mit ihrem Kind einlassen wollen, sondern das Gespräch mit dem Kind einfach beenden wollen:

Befehlen, anordnen, kommandieren: Dem Kind sein Verhalten vorschreiben: „Hör auf, dich zu beklagen!“

Warnen, ermahnen, drohen: Dem Kind sagen, welche Folgen eintreten, wenn es etwas tut: „Noch so eine Bemerkung wie dieseund du verlässt das Zimmer!“

Zureden, moralisieren, predigen: Dem Kind sagen, was es tun müsste oder sollte: „Du sollst das Hemd in die Hose reinstecken!“

Beraten, Lösungen geben, Vorschläge machen: Dem Kind sagen, wie es seine Probleme lösen soll: „Geh und freunde dich mit ein paar anderen Mädchen an!“

Vorhaltungen machen, belehren, logische Argumente anführen: Das Kind mit Fakten, Gegenargumenten, Logik oder der eigenen Meinung zu beeinflussen versuchen: „Wie kannst du das tun, wenn du doch weißt, dass Mutter allein im Haus ist?“

Urteilen, kritisieren, widersprechen, beschuldigen: Das Kind negativ beurteilen und sein Verhalten bewerten: „Das kannst du nicht beurteilen! Davon verstehst du nichts!“

Loben, zustimmen: Das Verhalten des Kindes vor anderen Kindern positiv beurteilen oder bewerten: „Nun ich finde dich hübsch.“

Beschimpfen, lächerlich machen, beschämen: Das Kind in eine Lage bringen, in der es sein Gesicht verliert: „Du benimmst dich wie ein kleines Kind!“

Interpretieren, analysieren, diagnostizieren: Dem Kind das Gefühl vermitteln, es sei durchschaut: „In Wirklichkeit glaubst du das doch wohl selber nicht!“

Beruhigen, bemitleiden, trösten, unterstützen: Dem Kind seine Gefühle ausreden, sie relativieren, ihre Heftigkeit leugnen: „Morgen denkst du anders darüber.“

Forschen, fragen, verhören: Gründe, Motive, Ursachen zu finden suchen, die helfen sollen, das Problem zu lösen: „Wann hattest du dieses Gefühl zum ersten Mal?“

Zurückziehen, ablenken, aufheitern, zerstreuen: Das Kind von der Beschäftigung mit seinem Problem abzubringen: „Denk einfach nicht mehr daran.“

Diese Kommunikationskiller helfen übrigens auch in Partnerschaften und ganz allgemein in Beziehungen ;-)


Reden ist ein Bedürfnis, Zuhören ist eine Kunst.
Johann Wolfgang von Goethe

Wenn Eltern zu viel kritisieren …

Eine übermäßige Kritik seitens der Eltern kann bei Kindern zu einer Beeinträchtigung der Empathiefähigkeit führen. Dies wurde in einer Studie der Bingham University in den USA nachgewiesen. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder, die von ihren Eltern kritisiert werden, weniger empathisch auf ihr Umfeld reagieren. Dies kann sich nicht nur auf ihre sozialen Beziehungen, sondern auch auf ihre allgemeine Beziehungsfähigkeit auswirken. Kinder, die von kritisierenden Eltern aufgezogen werden, neigen dazu, den Gefühlen anderer auszuweichen und diesen weniger Aufmerksamkeit zu schenken. Dies kann zu sozialer Isolation, Angststörungen und Unsicherheit führen. Die Forscher haben die Kritikbereitschaft der Eltern gemessen und dann Kindern im Alter von sieben bis elf Jahren Bilder von Menschen mit verschiedenen emotionalen Gesichtsausdrücken gezeigt. Dabei wurde die Hirnaktivität gemessen. Kinder, die von kritisierenden Eltern aufgezogen werden, neigen dazu, den Gefühlen anderer auszuweichen und diesen weniger Aufmerksamkeit zu schenken. Dies kann auf die Angst der Kinder zurückzuführen sein, dass sie bei einer Interaktion mit anderen Druck oder Ansprüche zu spüren bekommen. Dennoch ist zu betonen, dass Kritik grundsätzlich Teil des Erziehungsprozesses ist. Eltern möchten ihren Kindern das Beste ermöglichen, sei es durch die Förderung von guten schulischen Leistungen oder das Erlernen sozialer Kompetenzen. Allerdings ist es von entscheidender Bedeutung, Kritik mit Bedacht einzusetzen und das Wohl des Kindes stets im Auge zu behalten. Kinder sollten in erster Linie bedingungslos geliebt und wertgeschätzt werden, unabhängig von ihren Leistungen. Durch Lob, Ermutigung und das Vorleben positiver Verhaltensweisen können Eltern ihren Kindern helfen, einen stabilen Selbstwert aufzubauen. Letztendlich ist es von großer Bedeutung, dass Kinder das Vertrauen erhalten, ihren eigenen Weg gehen zu können, auch ohne ständige Kritik von außen (Stangl, 2024).

Zuhören lernen

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Schulerfolg von Kindern ist die Fähigkeit, sich beim Zuhören konzentrieren können, was nicht nur den Unterricht betrifft, sondern sie sind auch später team- und konfliktfähiger. Aufmerksam zuhören und den anderen ausreden zu lassen, sind Grundkompetenzen in einem Miteinander wie dem Unterricht oder der Schule generell. Die Lernziele "Sprechen" und "Zuhören" sind seit vielen Jahren in den Lehrplänen verankert, denn Demokratie bedeutet Ausreden-Lassen und Zuhören-Können. Man kann daher nie früh genug im Elternhaus sowie auch in den ersten Klassen das erzählende Sprechen, das Zuhören und Ausredenlassen praktisch zu üben. Dabei sollen die Kinder nicht bloß die Regeln für eine förderliche Kommunikation auswendig lernen, sondern selbst darüber nachdenken und konkret erleben, wie wichtig Sprechen und Zuhören ist: Wie schafft man es, dass die anderen aufmerksam bleiben, wenn man redet? Wie kann man deutlich sprechen, nicht zu weitschweifig werden? Und was heißt "gut zuhören? Dazu gehört es, den Anderen zu respektieren, sich bewusst zu machen, dass er etwas sagt, das ihm wichtig ist, ihn nicht unterbrechen. Das alles muss in einer Welt und in einem Lebensumfeld erlernt werden, in der die Lauten und Rücksichtslosen es oft leichter haben als die Zuhörenden und Mitfühlenden. Zuhören gelingt am besten, wenn man sich dem Anderen zuwendet, und zwar auch innerlich, und dabei möglichst unvoreingenommen und offen ist, und wenn man in der Gesprächssituation ist, deutliche Zeichen zu geben, dass man zuhört, etwa durch deutliche Hinwendung und durch Augenkontakt, durch Nicken und Nachfragen. Nicht zuletzt entspannt ein freundliches Gesicht den Anderen und den Sprechenden selbst. Man sollte sich auch bewusst sein, dass gutes Zuhören auch anstrengend sein kann, doch danach fühlen sich die Beteiligten in der Regel wesentlich besser.

Siehe auch Wie können Eltern Vorbilder für ihre Kinder sein?

Literatur

Stangl, W. (2024, 14. Juni). Wenn Eltern zu viel kritisieren …  Neuigkeiten aus der wissenschaftlichen Pädagogik.

https://paedagogik-news.stangl.eu/wenn-eltern-zu-viel-kritisieren.
Du-Botschaften und Ich-Botschaften
WWW: http://bildungszentrum-steige.de/index.php?option=com_content&view=article&id=69:du-botschaften-und-ich-botschaften-030509&catid=41:erziehungsseminare&Itemid=65 (09-11-21)
OÖN vom 23. September 2013.

 


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