Früher, gezielter, nachhaltiger. Die Informationsgesellschaft verlangt nach optimalen Lerntechniken
Sage es mir, und ich vergesse es;
zeige es mir, und ich erinnere mich;
lass es mich tun, und ich behalte es.
>Konfuzius<
Den
lateinischen Begriff für „Stunde“ verinnerlicht die Münchner
Gymnasiastin Mara auf dem morgendlichen Weg ins Bad. An der Wanduhr
klebt ein Kärtchen, auf dem „hora“ steht. Unterm Teppich haftet ein
weiteres mit der Vokabel für „schweigen“: tacere. Im ganzen Haus hat
die 13-Jährige ihre Lernkärtchen verteilt. Sie bleiben so lange liegen,
bis die Vokabeln sitzen. Das dauert meist nicht lange: „Wenn ich an
,Teppich denke, fällt mir ,tacere ein“, erzählt die Achtklässlerin.
„Vorher konnte ich mir das nie merken.“
Dass es so funktionieren
kann, hat die Hamburger Juristin Ulrike Kleimaier vorgeführt. Sie
paukte mit Hilfe von Karteikarten fürs Staatsexamen. „Manchmal habe ich
bis zu 50 Karten zu einem Thema voll geschrieben. Den Inhalt
wiederholte ich so oft, bis kein Zettel übrig blieb.“ An der Uni
Konstanz legte die 26-Jährige nach nur sieben Semestern einen
Einser-Abschluss hin.
Besser lernen – aber wie? Jeder hat seine
bevorzugte Methode, und jeder steht dabei vor einem Dilemma, das die
Evolution nicht gerade optimal gelöst hat: Die Daten müssen
nacheinander über die Sinnesorgane aufgenommen und im Gehirn
abgespeichert werden. Die Fülle der Informationen muss ein Nadelöhr
passieren – und das in begrenzter Zeit. Zugleich wächst das Wissen der
Menschheit rapide. Eine ungemütliche Situation.
Der Königsweg
für den Wissenserwerb existiert nicht. Meisterdenker und Erzgescheite
haben seit je Methoden genutzt, die ihnen schnelleres Lernen
ermöglichten. Da das Nadelöhr, bislang zumindest, nicht vergrößert
werden kann, bieten sich zwei Varianten an, die Informationsaufnahme zu
steigern: die Verlängerung der Lernzeit und die Optimierung des
Speichers.
Variante eins hat sich, zumindest als Forderung,
inzwischen global durchgesetzt, und es gilt als ausgemacht, dass der
Mensch im Zeitalter der Informationsgesellschaft ein Leben lang zu
lernen habe – und zwar mit möglichst frühem Beginn (siehe Kasten unten).
Variante
zwei bedeutet, dass sich Schüler, Studenten, aber auch Erwachsene
Methoden und Arbeitsweisen aneignen sollten, die das Lernen leicht
machen.
Die Lernpraxis jedoch – ob in Kindergärten, Schulen oder
Betrieben – ist nicht dazu angetan, späteren Modernisten den Weg zu
bereiten.
Nicht erst seit den katastrophalen Pisa-Befunden, die
nachgerade deutschen Schülern eklatante Defizite attestierten, rufen
Experten nach neuen Lehr- und Lernmethoden. „Im heutigen Unterricht
überwiegen noch immer Belehrung und Unterweisung“, beklagt Heinz
Klippert, Ausbilder am Institut für Lehrerfortbildung und
Schulentwicklung im pfälzischen Landau. „Schlüsselqualifikationen wie
Selbstständigkeit, Methodenbeherrschung, Kommunikationsfähigkeit,
Teamfähigkeit, Zielstrebigkeit, ohne die in der modernen Arbeitswelt
kaum noch jemand auskommt, bleiben dabei oft auf der Strecke.“
Schon
im Kindergarten, sekundiert Wassilios Fthenakis, Direktor des Münchner
Staatsinstituts für Frühpädagogik, herrschten große Defizite:
„Deutschland hat es unterlassen, Vorformen des schulischen Lernens im
Elementarbereich angemessen zu fördern.“
Was Hänschen nicht
lernt, lernt Hans nur mit Mühen. Bis zum Ende der Pubertät, weiß die
Hirnforschung, reift das Gehirn mit seinen etwa 100 Milliarden grauen
Zellen und 100 Billionen Kontaktstellen (Synapsen) heran. Neue Synapsen
bilden sich danach kaum mehr. Je später Wissen erworben wird, umso
schwerer bleibt es haften (s. Seite 84).
„Die ersten zehn Jahre
entscheiden“, erklärt der Müncher Neurobiologe Ernst Pöppel. „Je
breiter die Basis aus dieser Zeit, desto leichter lernt der Mensch den
Rest seines Lebens.“ Ein dreisprachig aufgewachsenes Kind etwa habe
später keine Probleme, eine vierte Sprache zu erlernen.
Die
Gestaltung von Lernprozessen müsse unmittelbar nach der Geburt
beginnen, fordert Pädagoge Fthenakis (s. Seite 82). Er rät Eltern,
schon ihrem wenige Monate alten Baby aus Bilderbüchern vorzulesen. Das
fördere die wichtige Kommunikation zwischen Vater, Mutter und Kind.
„Eltern“, proklamiert der Wissenschaftler, „sind Wegbegleiter eines
kleinen Entdeckungsreisenden.“
Weil die Jahre im Kindergarten
zur „wichtigsten Lernphase“ zählen, dürften die Institutionen keine
Aufbewahrungsanstalten sein, mahnt Hirnforscher Pöppel, sondern Orte,
an denen Kinder „spielerisch umfassend Wissen erwerben“. Eltern obliege
es, den stimmigen emotionalen Rahmen zu gestalten, ohne den Lernen
nicht gelingt. „Die Einprägung“, so Pöppel, „geschieht über positive
Emotion.“
Den Lustfaktor halten Experten auch in den späteren
Lernphasen für ausschlaggebend. „Wir lernen“, bringt es der Göttinger
Neurobiologe Gerald Hüther auf den Punkt, „wenn die emotionalen Areale
im Gehirn in Bewegung geraten.“ Nur wenn das Gefühl ja sage, sekundiert
der Oldenburger Gymnasiallehrer und Buchautor Wolfgang Pohl, „gelingt
das Lernen. Wenn sich dann noch der Erfolg einstellt, wird dieses
Gefühl weiter gestärkt: Der Lernende lernt mit Lust.“
In der
Grundschule ist derlei noch am ehesten gegeben. Von kindlicher
Wissbegierde angefeuert, üben Abc-Schützen auch aus dem Ansporn heraus,
Eltern oder Lehrern zu gefallen. Doch die anfängliche Motivation kann
schnell verkümmern, wenn sich die Anstrengung partout nicht in Erfolgen
niederschlägt. Oft hapert es weniger am Grips als vielmehr am
häuslichen Lernumfeld (s. Kasten rechts).
Um einem Kind das
Lernen beizubringen, gilt es zunächst herauszufinden, welcher Lerntyp
es ist. Experten unterscheiden den Verbal-Typ, den optischen Typ und
den Ausprobierer. Oft mischen sich bevorzugte Wahrnehmungsarten. Je
mehr Sinneskanäle aber angesprochen werden, umso effizienter speichert
das Langzeitgedächtnis das Neue. Ein Mix aus Hören und Sehen erhöht den
Memory-Effekt ebenso wie die Verknüpfung von Lesen und Handeln.
Ein
Bild sagt mehr als 1000 Worte: Dass schon Grundschüler physikalische
Gesetze begreifen können, wenn sie entsprechend grafisch
veranschaulicht werden, bewies die Lernpsychologin Elsbeth Stern vom
Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Stern brachte
Viertklässlern bei, eigenständig mit Diagrammen und Koordinatenkreuzen
zu hantieren, um etwa die Dichte eines Gegenstands grafisch
darzustellen. Einigen gelang es gar, proportionale Verhältnisse auf der
Basis des Graphen einer linearen Funktion zu verstehen – obwohl dies
erst Stoff der achten Klasse ist.
„Kinder können durchaus
abstrakt denken“, urteilt die Forscherin. Weil viele
Grundschulpädagogen sich noch immer allzu dogmatisch an den Lehren des
Schweizer Kinderpsychologen Jean Piaget (1896-1980) orientierten, der
die geistige Reifung von Kindern in Stufen unterteilte, würden deren
Kompetenzen oft erheblich unterschätzt. „Von einem anspruchsvollen
Unterricht profitieren starke Schüler genauso wie schwache“, ist Stern
überzeugt.
Langsam dämmert es auch deutschen Bildungsstrategen,
dass man die Kinder der Wissensgesellschaft nicht ohne
Lernhandwerkszeug in dieselbe entsenden kann. Etliche Kultusministerien
debattieren derzeit über eine stärkere Gewichtung der Didaktik in der
Lehrerausbildung oder die Möglichkeit, Pädagogen zu didaktischen
Fortbildungen zu verpflichten.
Die Vermittlung von Lerntechniken
ist in NRW, Rheinland-Pfalz, Berlin und Hessen seit längerem fester
Bestandteil der Lehrerausbildung. Die neue Didaktik fußt weitgehend auf
den Thesen des Lehrerausbilders Heinz Klippert, der in Pädagogenkreisen
fast schon den Ruf eines Gurus genießt. Seine „Pädagogische
Schulentwicklung“ strebt eine neue Lernkultur an. „Der herkömmliche
Unterricht geht zu linear vom Lehrer zum Schüler zurück“, bemängelt
Klippert. „Vieles von dem, was die Schüler machen sollten, machen die
Lehrer.“ Den meisten Eleven falle es daher schwer, einen Text länger zu
behalten und umfangreichen Stoff mit Blick fürs Wesentliche
durchzuarbeiten.
Erfolgreicher können Schüler das eigene Lernen
gestalten, indem sie Inhalte zunächst sinnvoll strukturieren und anhand
von selbst erstellten Schaubildern oder Lernkarten visualisieren (s.
Kasten links). Um Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und selektiv zu
lesen, hilft es, vorab konkrete Fragen zu formulieren. Auch eine
angemessene Mitarbeit im Unterricht erleichtert die häusliche
Nachbereitung. Klippert hält sogar den Spickzettel für ein adäquates
Speichermedium: „Beim Erstellen eines Schummelzettels lernt man
effektiv.“ Sinnvoll sei es auch, daheim vor dem Spiegel zu üben. So
ähnlich wie eine 13-jährige Schülerin, die Klippert mit hochrotem Kopf
gestand, sie würde ihrer Puppe das Gelernte in Vorträgen erzählen. „Sie
dachte, sie tue etwas Verrücktes, aber es ist genau richtig.“
Nur
was ist für wen richtig? Ratlos finden sich viele Eltern neben ihrem
Nachwuchs, der angesichts des Paukpensums verzweifelt. „Für meine
Tochter war die zweite Fremdsprache eine Riesenumstellung“, erzählt
Michaela Pauli, Mutter der Münchner Schülerin Mara. „Plötzlich war sie
mit einer enormen Lernmenge konfrontiert, und niemand sagte ihr, wie
man sich diese am sinnvollsten aneignet.“ Seit Mara mittels
Karteikarten und Tonbandaufnahmen Latein büffelt, macht ihr das „Lernen
manchmal richtig Spaß“.
Vom Schatz seines Fachwissens zehrend,
brachte der Linzer Pädagogik- und Psychologieprofessor Werner Stangl
seinem Filius Benjamin von Anfang an Kniffe bei. Der Lütte sollte den
Schulstoff auf Plakate malen und seine Gedanken vor dem
Aufsatzschreiben per Stichwortzettel ordnen. Das Einmaleins wurde mit
Musik verinnerlicht, Englisch mittels einer Lernkartei. „Ich vergesse
das Gelernte nicht so schnell“, sagt der Junge.
Für das Projekt
des lebenslangen Lernens sind die meisten Schüler deutlich schlechter
gerüstet – und stolpern spätestens im Studium über eine oft schwer zu
bewältigende Faktenfülle. „Vom selbst gesteuerten Lernen oder dem
Lernen in Gruppen“, konstatiert der Münchner Pädagogikprofessor Heinz
Mandl, „hat das Gros der Studenten kaum etwas mitbekommen.“ Just diese
Disziplinen seien aber später im Beruf gefordert. An der Hamburger Uni
reihen sich die Studenten in lange Warteschlangen für Seminare, die der
Psychologe Bernd Nixdorf unter dem Motto „Lernlust statt Studienfrust“
dort hält. Viele Kursbesucher, berichtet Nixdorf, seien sich über ihre
Beweggründe, ein bestimmtes Fach zu studieren, kaum im Klaren. Nixdorf
versucht, den Orientierungslosen auf die Sprünge zu helfen. „Die beste
Lernmethode nützt nichts, wenn es an Motivation mangelt.“
Erst
im dritten Semester und in Anbetracht einer „grauenvollen Stoffmenge“
habe sie das Lernen gelernt, konstatiert die Hamburger Medizinstudentin
Sarah Kahl: „Ich bin eine große Freundin des Textmarkers. Das gibt mir
das Gefühl, den Stoff schon einmal durchgenommen zu haben.“
Fast
jeder dritte Medizinstudent jedoch kapituliert vor dem Faktenberg – und
bricht sein Studium ab. Die Uni Hamburg richtete jetzt zusammen mit der
Humboldt-Universität Berlin und der Privatuni Witten/Herdecke den
Modellstudiengang „Problemorientiertes Lernen“ ein. Vom ersten Semester
an sollen die Studenten Fachwissen anhand von Fallbeispielen – etwa
einer Geburt – demonstriert bekommen. „Wir wissen noch nicht, was dabei
herauskommt“, sagt Rolf Stahl, Prodekan in Hamburg, „glauben aber, dass
es die Wissensaufnahme optimiert.“
Die Chancen sind gut. Durch
ihren „Realitätsbezug“ motivierten authentische Fälle besonders dazu,
neues Wissen zu erwerben, ist Pädagoge Mandl überzeugt (s. Seite 77).
Ein Vorteil, der besonders in der beruflichen Weiterbildung zum Tragen
kommt, die meist auf konkrete Anwendungsmöglichkeiten zugeschnitten
ist. Mandl: „Man lernt motivierter, wenn man weiß, wozu man das
braucht.“
Und man braucht es mehr denn je. „Wer heute eine
Ausbildung abgeschlossen hat, müsste sich gleich zu einer Weiterbildung
anmelden“, findet MichaelNagy, Vorstandsvorsitzender der SRH Learnlife
AG, die bundesweit 26 Fachschulen und zwei private Fachhochschulen
unterhält. Viele tun das auch: Nahezu jeder zweite Bundesbürger nimmt
an Weiterbildungsmaßnahmen teil.
„Einen Trend zur Modulbildung“
hat die Frankfurter Personalberaterin Mechthild Löhr ausgemacht. Viele
Berufstätige, so Löhr, „switchen in ihrer Biografie vollkommen um“.
Einige suchten in der Fortbildung nicht nur eine Kar-rieremaßnahme,
sondern auch einen „Lebenssinn“.
Auch in den Betrieben gilt das
Credo des lebenslangen Lernens. 75 Prozent der deutschen Unternehmen,
so eine Studie der EU-Kommission, bieten ihren Mitarbeitern
Fortbildungen an. Jeder dritte nimmt das Angebot wahr. Ob Sprach-, IT-
und Computerkurse, Führungskräftetraining oder Rhetorikseminare –
gerade in den höheren Etagen gehört Fortbildung schon lange zum
Alltagsgeschäft.
So waren nach Daimlers Fusion mit Chrysler im
Raum Stuttgart lange Zeit sämtliche Englischkurse ausgebucht. Von der
Sekretärin bis zum Meister am Fließband paukten Mitarbeiter die neue
Firmensprache. Um ihre Angestellten für die globalisierte Welt zu
wappnen, unterhält die Lufthansa in Seeheim eine eigene School of
Business, die jährlich 5000 Erwachsene fortbildet. „Unsere Leute
benötigen heute bessere Sprachkenntnisse und mehr interkulturelle
Kompetenz als früher“, erläutert Schulleiter Michael Heuser. Etliche
Kurse bietet die Lufthansa auch externen Teilnehmern an. Die Nachfrage
ist groß, das Geschäftsfeld, so Heuser, sei „profitabel“.
Die
späte Spezifikation fällt oft leichter, weil „Ältere einen anderen
Erfahrungshintergrund haben und neues Wissen besser im Gedächtnis
haftet, wenn es mit bereits vorhandenem verknüpft wird“, so
Lernpsychologe Mandl. Auch mit 70 oder 80 müsse die Lernfähigkeit nicht
aufhören.
Der Ire Dominic OBrien, der einst durch Schulprüfungen
rasselte, drillte seine grauen Zellen jahrelang mit konsequenter Härte.
Achtmal holte sich der 45-Jährige schon den Titel des
Gedächtnisweltmeisters. „Das Gehirn ist wie ein Muskel“, so OBrien.
„Wenn man es trainiert, wird es stärker.“ Schade nur, dass seins
inzwischen ein solches Kraftpaket ist, dass der Hirnkünstler in einigen
Casinos Hausverbot hat. Beim Black Jack kann er sich zu viele Karten
merken.
Wenn der Vater mit dem Sohn
Pädagogikprofessor Werner Stangl und Filius Benjamin
Spezielle Tipps
Gleich
nach der Einschulung brachte der Vater seinem heute 17-jährigen Sohn
Kniffe bei. Zwei Stunden pro Woche ließ er Benjamin mit Plakaten,
Übersichten und Stichwortzetteln arbeiten – erst danach ging es mit dem
Schreiben los. Stangl: „Ich habe ihm nie einfache Lösungen gezeigt. Er
sollte früh Techniken kennen lernen, nicht nur Inhalte.“
Testperson
„Anfangs
wars nervig“, gibt Benjamin zu. „Man braucht zwar länger, aber dafür
vergisst man das Gelernte nicht so schnell.“ Heute büffelt er Vokabeln
nur mit Lernkartei. Wenn er ein Referat plant, gestaltet er zuerst ein
Plakat, auf dem er seine Gedanken sammelt. Für Prüfungen zerlegt er den
Stoff in Fragen. „Man lernt schon beim Formulieren jede Menge.“
Ein Haus voller Karten
Mara Pauli, 13
Kartentrick
Die
Achtklässlerin schreibt neue Lateinvokabeln auf Kärtchen und verteilt
sie im ganzen Haus. Möglichst so, dass es eine Verbindung – ob
inhaltlich oder phonetisch – mit dem Ort gibt. Erst wenn sie die Worte
weiß, legt sie neue Karten aus.
Sprachkassetten
Schwierige
Passagen spricht die 13-Jährige auf Tonband, wiederholt sie und hört
sie zur Kontrolle ab. Der Erfolg belohnt ihre Methodik: In der ersten
Lateinprobe gabs eine Eins.
Bunte Bücher bevorzugt
Sarah Kahl, 26
Alles anstreichen
Die
angehende Ärztin ist eine große Freundin des Textmarkers. „Das gibt mir
das Gefühl, den Stoff schon einmal durchgenommen zu haben“, sagt sie.
„Oft sind fast die ganzen Seiten bunt.“
Lernen in der Gruppe
Zwar
lernt die Studentin gern allein, aber beim zweiten Staatsexamen
entschied sie sich für eine Lerngruppe. Sarah sieht darin nur Vorteile:
„Man kann den eigenen Wissensstand mit dem der anderen vergleichen und
zudem das Reden üben.“
Mit Disziplin zum Erfolg
Ulrike Kleimaier, 26
Strukturiertes Studium
Die Doktorandin erstellte sich für jedes Semester einen persönlichen Lehrplan, an den sie sich immer strikt hielt.
Klare Arbeitsweise
Sie
schrieb den Stoff zunächst auf lose Blätter und übertrug den Inhalt auf
Karteikarten. „Zu einem Thema konnten das 50 Karten werden“, sagt sie.
„Die lernte ich so lange, bis keine mehr übrig blieb.“ Zudem las sie zu
einem Sachverhalt verschiedene Bücher, um alles in unterschiedlichen
Zusammenhängen erläutert zu bekommen.
Auf das Ziel kommt es an
Michael Heuser, 42
Das eigene Seminar
Der
Volkswirt lernt themenzentriert. „Zunächst nehme ich mir ein Thema vor,
dann setze ich mir ein Ziel, gebe mir dafür drei Monate.“ Heuser fängt
an, Artikel zu lesen und sich zusätzlich Infos aus dem Internet zu
beschaffen. Danach versucht er, alles durch Wiederholungen zu
verinnerlichen. „Ich bastle mir mein eigenes Seminar.“
Nur das Ergebnis zählt
„Die Methode ist nicht entscheidend“, sagt der LH-Mann. „Hauptsache, ich kann das erworbene Wissen später anwenden.“