Tipps für Eltern von Schülerinnen und Schülern



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Wie soll ich mein Kind richtig loben?

 

Tadeln ist leicht; deshalb versuchen sich so viele darin.
Mit Verstand loben ist schwer; darum tun es so wenige.
Anselm Feuerbach

Durch Lob verstärken Eltern Positives bei ihren Kindern. Eine Studie mit Kindern verschiedener Altersgruppen zeigte, dass Achtjährige vor allem durch Lob lernen und Hinweise auf Fehler in diesem Alter wenig Wirkung zeigen, während Zwölfjährige schon besser mit negativen Rückmeldungen umgehen und aus ihren Fehlern lernen. Aus Fehlern zu lernen ist also wesentlich komplexer als so weiterzumachen wie bisher, da man sich ja fragen müsse, was falsch gelaufen ist. Und Tadel ist für Kinder meist wenig hilfreich.

Hier einige aus der Mitarbeiterführung (Graf o.J.) bekannte und psychologisch begründete Tipps, wie Lob bei Kindern besser wirksam wird:

Seien Sie ehrlich.
Loben Sie nur, wenn auch ein Grund dazu besteht. Stellen Sie Sich die Frage, ob sich das Kind, das Sie loben möchten, sich tatsächlich verbessert hat. Es bringt hier wenig, ihm nur aus Freundlichkeit etwas Nettes zu sagen.

Präzisieren Sie Ihr Lob.
Mit einem pauschalen „Super!“ oder „Gut gemach!“ kommt Ihr Kind nicht weiter. Sprechen Sie beim Loben immer die Details an, auf die sich Ihr Lob bezieht. Damit bewirken Sie zwei nützliche Konsequenzen: Erstens, Sie geben Orientierung und helfen Ihrem Kind, sein lobenswertes Verhalten als solches genau zu erkennen. Zweitens: Im Gegensatz zu „Super!“ und „Gut gemacht!“ klingt Ihr detailliertes Lob jedes Mal anders - auch an Lob kann man sich "gewöhnen", sodass es immer weniger wirkt.

Loben Sie die Arbeit, nicht nur die Ergebnisse.
Natürlich ist es lobenswert, wenn ein Kind außergewöhnlich gute Resultate erzielt. Dennoch ist es wichtig auch Kinder dann zu loben, die zwar unterm Strich etwas weniger erreichen, aber dafür auf eine innovativere oder angenehmere Art.

Loben Sie keine Selbstverständlichkeiten.
In dem Moment, in dem Sie Banalitäten und selbstverständliche Dinge durch Lob hervorheben, zeigen Sie, dass Sie schon mit wenig zufrieden sind. Derartiges Verhalten beflügelt Ihre Kinder nicht, das Beste aus sich selbst herauszuholen. Loben Sie deswegen auf eher hohem Niveau und halten Sie dieses konstant.

Halten Sie Ihre Maßstäbe.
Wenn Sie auf hohem Niveau loben, dann bleiben Sie daher dabei. Von Ihren Ansprüchen abweichen und plötzlich schon 80%-Lösungen zu loben, wäre langfristig wenig motivierend. Schließlich haben Sie als Eltern auch immer eine Vorbildfunktion. Setzen nämlich Eltern kontinuierlich ihre Maßstäbe herunter, so bewirken sie dieses Herabsetzen langfristig auch bei ihren Kindern.

Loben Sie zeitnah.
„Ein frisches Lob zur rechten Zeit, das kostet nichts und bringt doch weit“, sagt der Volksmund. Was bedeutet nun „Zur rechten Zeit“? Lob sollte zeitnah ausgesprochen werden, denn dann hat Ihr Kind umgehend die Information, welches konkrete Verhalten lobenswert ist und ihm somit die Möglichkeit bietet, dieses Verhalten in seine gewohnheitsmäßige Arbeitsweise zu übernehmen.

Lassen Sie Ihr Lob wirken.
Lob soll wirken! Gehen Sie nicht umgehend wieder zur Tagesordnung über. Damit geben Sie ihrem Kind die Möglichkeit sein lobenswertes Verhalten zu reflektieren. Es empfiehlt sich außerdem das Kind schon von vornherein zu informieren, dass Sie ihm mitteilen werden, was Sie von seiner Leistung halten. Lob kann durchaus ein wenig feierlich arrangiert werden.

Erklären Sie, warum Sie loben.
Machen Sie deutlich, wie wichtig die erbrachte Leistung für das Erreichen der Ziele des Kindes ist. Dies gibt dem Kind nicht nur die Information, dass das gelobte Verhalten lobenswert war, sondern obendrein die Bestätigung, dass es sinnvoll war, sich anzustrengen.

Loben Sie in Maßen…
In Stein gemeißelte Regeln für das richtige Ausmaß an Lob gibt es sicherlich keine. Weder kann man „ein Lob pro Stunde“ als zu viel bezeichnen, noch „ein Lob pro Jahr“ als zu wenig. Es handelt sich um eine Gratwanderung zwischen zu viel und zu wenig Lob.

… nicht zu wenig, …
Zu wenig Lob und zu seltenes Lob erzeugt Unzufriedenheit. Menschen die nicht gelobt werden wenn sie etwas besonders gut vollbracht haben, werden tendenziell an Motivation verlieren.

… nicht zu viel.
Permanentes Loben ermüdet und senkt die Wirksamkeit des Lobs sowie die Glaubwürdigkeit des Lobenden. Möglicherweise erzeugen Sie durch zu viel Lob auch eine Art Abhängigkeit. Ihre Kinder würden dann nur noch arbeiten, wenn sie gelobt werden.

Kinder haben im übrigen ein sehr gutes Gespür für unaufrichtiges Lob, wobei ein Kind dadurch keine erhält, seine eigenen Leistungenen realistisch einzuschätzen, sondern übertriebenes oder unangebrachtes Lob führt eher dazu, dass ein Kind sich und sein Leistungsvermögen überschätzt.


Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob ist man machtlos.
Sigmund Freud

Prinzip: Leistungen und nicht Begabungen loben

Untersuchungen zeigen, dass wenn die Leistung eines Kindes als Folge von dessen Intelligenz gelobt wird, entsteht daraus Druck und Versagensangst, denn Fehler bedeuteten im Umkehrschluss, dass es mit der Intelligenz des Kindes nicht so weit her ist. Vor allem überschwängliches Lob kann bei Kindern großen Druck erzeugen, denn es erzeugt das Gfühl, dass sie höchsten Erwartungen genügen müssen. Gleichgültig, ob in einem Experiment Vierjährige, Pubertierende oder junge Erwachsene auf diese Weise gelobt wurden, stets stieß man auf die gleichen Muster: Werden Schüler für ihre Intelligenz gelobt, befördert dies kurz deren Stolz, führt dann aber dazu, dass diese Kinder mit Misserfolgen kaum umgehen können. Statt sich mehr anzustrengen, geben sie rascher auf und trauen sich nur mehr an eher einfache Aufgaben heran, in denen sie garantiert erfolgreich sind. Statt die Intelligenz eines Kindes zu loben, sollten Eltern daher nur deren Leistungen loben. Daher ist es besser, Kinder für ihre Anstrengung zu loben. Schüler sind dann eher motiviert, sich auch an schwierige Aufgaben zu wagen, denn ein Scheitern wird dann nicht als Beweis gewertet, zu dumm für die Anforderungen zu sein.  Man sollte Kinder daher nur für konkrete Leistungen loben und keinesfalls ihre allgemeinen Begabungen oder Talente hervorheben. Bei Kindern mit einem noch gering ausgeprägten Selbstwertgefühl führt nämlich generelles Lob zu potentiellen Schamgefühlen, denn wenn sie beim nächsten Mal nicht so erfolgreich sind, werten sie diese Leistung schon als Versagen. In einem Experiment erhielten Schulkinder ein einem Reaktionsspiel Feedback in zwei Formen zu ihrer Leistung: „Du bist super!“ oder „Das hast du super gemacht!“. Das aufmunternde „Du bist super!“ hatte dabei den paradoxen Nebeneffekt, dass sich die so gelobten Schüler danach erheblich schwerer taten, spätere Niederlagen zu verarbeiten, was allerdings nur auf Kinder mit einem geringen Selbstwertgefühl zutraf. Wenn also Lob der Person gilt und nicht einer konkreten Anstrengung, dann kann die gelobte Person bei einem anschließenden Misserfolg bei geringem Selbstwertgefühl ihre Fähigkeiten als solche in Frage stellen, denn aus einem „Ich habe heute nicht gut gespielt“ wird dann schnell ein generelles „Ich kann es nicht“.

Leider werden aus falsch verstandener Unterstützung heraus besonders jene Kinder, die ein geringes Selbstwertgefühl haben, von Erwachsenen auf diese Weise falsch gelobt. Vermutlich denken die Erwachsenen, dass es Kindern hilft, das geringe Selbstwertgefühl dadurch zu heben, wenn man ihre Talente oder Begabungen lobt, doch das vermittelt den Kindern vor allem, dass sie nur dann geschätzt werden, wenn sie erfolgreich sind und das auch ständig beweisen. Wenn Kinder nämlich bei einer ähnlichen Aufgabe scheitern, fühlen sie sich wertlos und das macht sie emotional verwundbar. Auch kann globales und extrem akzentuiertes positives Lob in Form von Übertreibungen bei Leistungs- bzw. Verhaltensrückmeldungen, die der Realität nur wenig entsprechen, auch kontraproduktiv wirken. Da heute vor allem materielle Verstärker des Selbstwertes eine zentrale Rolle in konsumorientierten Leistungsgesellschaften spielen, und Eltern befürchten, dass ihre Kinder eine Störung in ihrem Selbstwert entwickeln könnten, wenn sie nicht so ausgestattet sind wie ihre Peergroup, versuchen diese häufig um jeden Preis materiell mitzuziehen. Das kann man am Konsum von Symbolen der sozialen Zugehörigkeit wie etwa bestimmten Kleidungsmarken, Schuhsorten, Handymarken, Apps und anderen Symbolen beobachten, die eine bestimmte Kultur von Alterssubgruppen bilden, denen das eigene Kind unbedingt zugehören muss, um selbstbewusst sein zu können. Allerdings wird dadurch das Ego der Kinder aufgebläht und als Anspruch so internalisiert, dass diese Art der Zuschreibungen zu Versagensängsten führt, da Kinder keinen Zusammenhang zwischen realen Leistungen und verbalen Zuschreibungen herzustellen lernen.

Übrigens: Eltern sollten stets darauf achten, dass sie auch in Bezug auf die Leistungen in der Schule manche ihrer Lebensträume auf ihre Kinder projizieren, etwa in dem Sinn, dass ihr Kind schaffen soll, was sie selber nicht geschafft haben. Aus psychologischer Sicht ist der Wunsch, Kinder zu haben, mit der Möglichkeit verknüpft, sich stellvertretend unerfüllte Wünsche zu erfüllen. Vor allem Eltern, die Kinder stark als Teil ihrer selbst sehen, wünschen sich, dass ihre Kinder die eigenen Träume endlich wahr machen.

 

Wie Eltern in keinem Fall loben sollten …

"Du brauchst keine Angst vor der Prüfung haben, denn du hast doch viel gelernt."

Mit solchen Worten Worten vor dem Schlafengehen sollten Eltern ihr Kind niemals vor dem Einschlafen loben, denn dann wird das Gehirn vor dem Einchlafen und auch noch nachher alles abrufen, was es an Angst irgendwo gespeichert hat. Wie dann die Nachtruhe vor einer Prüfung ausschaut, kann man sich wohl ausmalen.

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Quellen:
Graf, Falko (o.J.). Für mehr Erfolg und Spaß im Job: So loben Sie „richtig“.
WWW: http://www.Falko-Graf.de/ (08-07-07)
http://gesundheitsnews.imedo.de/news/104043-kinder-lernen-durch-lob (08-10-16)


Der Ausdruck von Lob hat sehr viel mit Gefühlen zu tun. Das merkt man am Besten dann, wenn man für seine Arbeit in der Öffentlichkeit vor anderen Menschen, seien es ArbeitskollegInnen oder MitschülerInnen, gelobt worden ist. Oft ist man in solchen SItuationen sprachlos, gerührt und weiß nicht, wie man damit umgehen soll. Schon als Kind sollte man daher lernen, mit seinen Gefühlen umgehen zu können, denn die eigenen Gefühle richtig wahrnehmen und ausdrücken zu können ist eine wichtige Grundlage für das spätere Leben. Emotionale Situationen richtig einzuschätzen,aber auch in schwierigen Gesprächen ruhig zu bleiben und die Gefühle von Menschen zu verstehen sind wichtige Grundlagen für privaten und beruflichen Erfolg.Schon als Kind sollte man daher lernen, die eigenen Gefühle richtig auszudrücken, etwa mit Lob und Tadel, aber auch mit Wut und Frust angemessen umzugehen. Als Eltern kann man dieses Lernen unterstützen, indem man das Kind hin und wieder fragt, wie es sich im Augenblick fühlt. Gleichgültig, ob das Kind traurig, wütend oder fröhlich wirkt, man sollte es fragen, wie es ihm geht und darüber reden, warum es sich gerade so fühlt. Geben Sie Ihrem Kind Raum, über seine Gefühle zu sprechen. Wenn es trotzig ist oder schreit, können Sie Ihre Vermutungen über seine Gefühle aussprechen: "Ich fühle, du bist wohl wütend!" oder "Du bist traurig, richtig?" Sprechen Sie aber auch selber über Ihre Gefühle und sagen Sie ihrem Kind, wie es Ihnen selber geht. Zum Trost von Eltern trotziger Kinder: Wissenschaftler haben in einer Untersuchung der Lebenswege von mehr als 700 Kindern versucht, die sie im Alter zwischen acht, zwölf Jahren und 40 Jahre später untersuchten, den Einfluss von Merkmalen wie Fleiß, Sorgfalt oder Trotz auf den späteren beruflichen Erfolg herauszufinden. Dabei zeigte sich, dass störrische und Regeln ignorierende Kinder erfolgreicher waren. Man vermutet, dass solche Kinder bereits in der Schule wettbewerbsorientierter sind und deshalb bessere Noten erhalten, aber auch später als Erwachsene sind sie anspruchsvoller, verlangen in Gehaltsverhandlungen mehr und sind eher bereit, dafür auch zu kämpfen.

Aus neurobiologischer Sicht kann schon der aufmunternde, freundliche Blickkontakt mit einem wohlwollenden Menschen ausreichen, damit das Gehirn die körpereigenen Glückshormone aktiviert. Anerkennung, Beachtung, Sympathie und Lob hat daher bei Kindern eine starke motivierende Wirkung. Zu wenig Beachtung führt hingegen zur Aktivierung des Stresssystems und auf Dauer zu meist zu Angst, Niedergeschlagenheit und Aggressionen. Soziale Akzeptanz ist schließlich ein Grundbedürfnis des Menschen, während soziale Unfairness die "Ekelzellen" im Gehirn aktiviert, daher haben Menschen offensichtlich einen angeborenen Sinn für Fairness.

Übrigens belegt eine Studie in der BRD, dass im Berufsleben mehr als die Hälfte der MitarbeiterInnen von ihrem Vorgesetzten nur sehr selten oder nie ein Lob erhalten, allerdings sind jene, die von ihren Vorgesetzten gelobt werden, seltener krank. Vermutlich ist es bei Kindern nicht anders!


Vom Teufelskreis zum Engelskreis

Lob spielt eine wichtige Rolle, wenn Eltern das Verhalten ihres Kindes verändern wollen bzw. ein Fehlverhalten abstellen möchten. Wenn ein Kind nicht das tut, was es nach Meinung der Eltern tun soll, etwa im schulischen Bereich oder auch zu Hause, haben Eltern verschiedene Möglichkeiten, darauf zu reagiere:. Entweder sie akzeptieren das Fehlverhalten, bestrafen es oder aber sie versuchen, mit einer Belohnung eine nachhaltige Verhaltensänderung zu bewirken. Zunächst aber gilt es aber oft, den Teufelskreis zu durchbrechen, in dem Eltern und ihrer Kinder gemeinsam stecken. Am Beispiel von Fehlern bei Hausaufgaben kann man das leicht erkennen:

Mit einem Lob können Eltern diesen negativen Teufelskreis, also damit auch die negative Zuwendung, leicht durchbrechen, denn das Kind fühlt sich dann nicht mehr ständig kritisiert, wodurch auch allmählich sein Widerstand geringer wird, sich die nun konstruktive und positive Kritik der Eltern anzuhören. Wie oben ausgeführt, muss das ausgesprochene Lob ernst gemeint sein und beim Kind als ehrliche Aussage ankommen. Eltern setzen durch ihr Lob einen positiven Engelskreis in Bewegung:


Lob und Geschlecht

Wie man aus Untersuchungen weiß, reagieren manche Kinder gekränkt, wenn sie für zu leichte Aufgaben Lob bekommen. Sie glauben dann, dass man ihnen nicht mehr zutraut. Auch Anerkennung für Leistungen, die das eigene Geschlechtsstereotyp "bedrohen", wirken nicht anspornend, wie Wissenschaftler der Universität Berlin zeigten. Sie legten SchülerInnen Aufgaben aus der Physik vor, was allgemein als typisches "männliches Fach" gilt. Knaben, die dabei gut abschnitten und die dafür gelobt wurden, zeigten nachher stärkeres Interesse an diesem Fach, etwa indem sie an Zeitungsartikeln zu diesen Themen sehr interessiert waren. Auf Mädchen, die ebenfalls ein Lob erhielten, hatte dieses Lob keine Auswirkungen dieser Art. Offensichtlich muss ein Lob auch dem Stereotyp des Geschlechts entsprechen, damit es zur Leistung anspornt. Daher sollte man Buben nie dafür loben, wenn sie sich beim Stricken oder Nähen besonders geschickt anstellen ;-)


Ehrgeiz bei Kindern

In einem Eltern-Newsletter (www.elternwissen.com) fanden sich zwölf Fragen, mit denen man bei einer "objektiven" Einschätzung seines Kindes herausfinden kann, ob es ehrgeizig ist oder nicht.

  1. Ist Ihr Kind erst richtig zufrieden mit sich, wenn es etwas Gutes geleistet hat?
  2. Ist es für Ihr Kind wichtig, zu den Klassenbesten zu zählen?
  3. Gibt es sich bei schwierigen Aufgaben besondere Mühe?
  4. Strengt sich Ihr Kind bei Gruppenarbeit besonders an?
  5. Ist Ihr Kind sehr zufrieden mit sich, wenn es durch eigene Anstrengungen eine Aufgabe bewältigt hat?
  6. Wenn Ihr Kind Angst vor einer Klassenarbeit hat, bereitet es sich dann besonders gründlich vor?
  7. Hat Ihr Kind eine Vorstellung davon, welche Noten es in den Schulfächern erreichen möchte
  8. Ist Ihr Kind stolz auf seine Leistungen und Erfolge?
  9. Ist es Ihrem Kind wichtig, von anderen für seine Leistungen bewundert zu werden?
  10. Möchte Ihr Kind Wettbewerbe unbedingt gewinnen?
  11. Macht es Ihrem Kind Spaß, sich für eine Sache mit seiner ganzen Kraft einzusetzen?
  12. Kann es Misserfolge verkraften und neu durchstarten?

Wenn sich die Ja- und Nein- Antworten ungefähr die Waage halten, können Sie davon ausgehen, dass Ihr Kind einen gesunden Ehrgeiz entwickelt hat. Es strebt nicht übermäßig nach Erfolg und kann sich zwischen einzelnen Anstrengungen durchaus auch entspannen. Fehler werden in der Regel gut verkraftet, und ein ausgeglichenes Selbstbewusstsein sorgt für den Glauben an seine eigenen Fähigkeiten. Ihr Kind hat Ziele und versucht diese auch zu erreichen, ohne an gelegentlichen Rückschlägen zu zerbrechen.

Wenn Sie beinahe alle Fragen mit "ja" beantwortet haben, dann hat Ihr Kind einen übersteigerten, also schon ungesunden Ehrgeiz entwickelt, der vielleicht gebremst werden sollte. Durch sein verbissenes Streben nach Anerkennung vollbringt es zwar manchmal Höchstleistungen, sein Wohlbefinden und seine Achtung vor sich selbst sind jedoch zu stark von den Erfolgen abhängig. Da ist bald kein Platz mehr für Erholung und Entspannung, so dass langfristig sogar gesundheitliche Probleme drohen.

Wenn Sie nahezu alle Fragen mit "nein" beantwortet haben, gehört Ihr Kind zu den Menschen, die lieber andere arbeiten sehen, als sich selbst anzustrengen. Es belastet sich weder durch hohe Ziele noch durch besonderes Engagement und macht sein Wohlbefinden nicht von eigenen Leistungen und Erfolgen abhängig. Falls es kein hochbegabtes Genie ist, wird es mit dieser Haltung in der Schule aber vermutlich keine besonders glanzvollen Leistungen erbringen.

Frustrationstoleranz

Für Kinder ist es wichtig, ein gewisses Ausmaß an Frustrationstoleranz zu entwickeln, um in der Schule mit Misserfolgen, die unweigerlich kommen werden, richtig umzugehen. Daher sollte man Kinder auch dafür loben, wie sie mit Enttäuschungen, Misserfolgen und Niederlagen umgehen. Übrigens ist die Betätigung in einem Sportverein für Kinder eine gute Möglichkeit, sich auch in diesem Bereich weiter zu entwickeln.

Frustrationstoleranz ist eine Persönlichkeitseigenschaft, die die Fähigkeit beschreibt, eine frustrierende Situation über längere Zeit auszuhalten, also langfristig psychische Spannungen zu ertragen, die meist aus der Nichtbefriedigung von Wünschen kommt. Durch Lernprozesse kann die Frustrationstoleranz gestärkt werden, etwa durch Belohnungsaufschub oder Belohnungsreduktion. Kinder mit niedriger Frustrationstoleranz neigen zu erhöhten Anstrengungs- sowie Vermeidungsverhalten. Was können Eltern tun, damit ihre Kinder später in ihrem Leben gut mit Enttäuschungen umgehen können?

Eltern sollten schon sehr früh bei Spielen mit ihren Kindern diese nicht immer gewinnen lassen. Eltern neigen nämlich dazu, da sie befürchten, dass Kinder bei Neiderlagen die Motivation gleich gleich wieder verlieren. Zwar ist anfangs dieses Verhalten manchmal auch richtig, doch mit der Zeit sollte jedes Kind lernen, dass man beim Spiel gegen andere auch verlieren kann. Besonders kleine Kinder reagieren hier oft mit Tränen, doch handelt es sich um einen notwendigen Lernprozess. Vielen Eltern fällt es auch schwer, ihrem Kind einen Wunsch abzuschlagen. Vor allem wird aus einem anfänglichen Nein doch ein Ja, wenn das Kind nur hartnäckig und fordernd genug ist. Wer kennt nicht die Mutter oder den Vater an der Supermarktkasse, wenn unbedingt das Bonbon oder der Kaugummi noch in den Einkaufswagen muss. Man vermeidet dann unter dem Druck der Situation oft eine Auseinandersetzung, doch langfristig tun Eltern ihrem Kind damit keinen Gefallen, denn so nachsichtig wie Eltern sind LehrerInnen oder andere Erwachsene dann später in der Regel nicht. Ein klares deutliches Nein, das konsequent durchgesetzt wird, lernen Kinder nach einiger Zeit schnell zu akzeptieren. Ähnliches gilt auch für Versprechen, die Kinder gemacht haben und man sollte darauf bestehen, diese auch einlösen zu lassen. Voraussetzung ist für solche beharrlichen Forderungen ist jedoch, dass man als Elternteil selber ein Vorbild ist und seine Versprechen einlöst, auch wenn etwa die Gelegenheit nicht günstig oder die Zeit knapp ist. Zum Erlernen von Frustrationstoleranz gehört auch, dass Kinder den Freiraum haben, Fehler zu machen, d.h., Eltern sollten nicht jedes Hindernis für ihr Kind aus dem Weg räumen, um dem Kind Fehler oder Misserfolge zu ersparen. Spätestens im Kindergarten, auf dem Spielplatz oder in der Schule ist das Kind jedoch auf sich selbst gestellt und muss mit seinen Misserfolgen zurechtkommen.

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